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Im Mai schon an die kommende Einwinterung der Bienenvölker denken?

Zu dieser Frage wurde ich beim Lesen des Beitrags der staatlichen Fachberaterin für Bienenzucht im Regierungsbezirk Oberfranken Barbara Bartsch, nachzulesen im Infobrief Bienen & Imkerei 2021_09 zum Thema „Jungvolkbildung“ angeregt.

Im Mai denken die meisten Imker doch eher an die Kontrolle der Futterversorgung, die Erweiterung der Völker, das rechtzeitige Aufsetzen der Honigräume, an Maßnahmen zur Schwarmkontrolle und das Ausschneiden verdeckelter Drohnenwaben, um die Varroamilbe kurz zu halten. Im Zusammenhang mit der Schwarmkontrolle könnte so mancher Imker auch an das Schröpfen der sehr starken Völker zur Bildung von Einbrutwabenablegern denken, um daraus Jungvölker heran zu ziehen.

Zitat B. Bartsch: “...die Schwarmzeit zu nutzen, um neue Völker mit jungen Königinnen aufzubauen, die im nächsten Jahr dann als Wirtschaftsvölker dastehen sollen. Dazu sollte pro Altvolk ein Jungvolk gebildet werden, denn nicht alle entwickeln sich optimal. Sich selbst überlassen, würde jedes Volk mindestens einen Schwarm bilden, um den Fortbestand zu sichern. Hat man die Möglichkeit zur Auswahl, kann man nicht befriedigenden Jungvölkern im Herbst die Königin entnehmen und sie mit guten vereinigen.“

Sollten sich die Jungvölker bis September gut entwickelt haben, kann man nach Entnahme der 3- oder 4-jährigen Königinnen aus den Wirtschaftsvölkern durch einfaches Aufsetzen von Jungvölkern sowohl eine Weiselerneuerung als auch sehr starke Überwinterungsvölker erzielen. Auch ist es sicherlich nicht verkehrt, im nächsten Frühjahr noch einen überwinterten Ableger in Reserve zu haben.

Mit imkerlichen Grüßen

Ernst-Joachim Steiner